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Bischof von Kraków, Märtyrer
* um 1030 in Szczepanów (?) bei Krakau / Kraków in Polen
- 11. April 1079 in Krakau / Kraków in Polen |
ATTRIBUTE
:
Der
hl.
Stanislaw
von
Krakau
wird im
Bischofsornat
mit
Buch,
Schwert
und auferwcktem
Toten
dargestellt. |
PATROTINIUM
:
Er ist
Patron
Polens
sowie
des
Bistums
Krakau
und wird
bei
Glaubenskämpfen
angerufen. |
Gebet:
Heiliger Stanislaus,
steh uns bei, wenn
auch wir die Mächtigen
dieser Welt wegen
ihrer Zuchtlosigkeit
tadeln. Bitte für uns,
dass wir glaubwürdige
Diener des
Allerhöchsten sein
dürfen. Durch Jesus
Christus, unsern
Herrn. Amen. |
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Stanislaw wurde aus
polnischem Ritteradel geboren. Die Jugend- und Ausbildungszeit
verbrachte er in Gniezno und Paris Nach seiner Heimkehr wurde er Priester und Kanonikus in
Kraków und um 1071 Bischof daselbst. Einen Toten habe er als Zeuge für einen
Rechts-streit um ein Grundstück der Kirche aus dem Grabe erweckt. König Boleslaws
II. des Kühnen Bestreben, die Stellung des Bistums Gniezno zu stärken und
die polnische Kirche nach ihrer schweren Krise in den 30-er Jahren des 11.
Jahrhunderts zu reorganisieren, bedrohten Besitz und Einfluss der Krakauer
Kirche, so dass sich Stanislaw an der Opposition gegen den König beteiligte.
Mehrfach ermahnte er ihn wegen Grausamkeiten und ehelicher Untreue, schließlich
exkommunizierte er ihn. |
Auf Befehls des Königs wurde Stanislaw - wohl mit Billigung des Erzbischofs von
Gniezno- verurteilt, während einer Messe in eine Kirche auf Skalka - Hügel erschlagen und gevierteilt.
Überlieferungen berichten, der König habe selbst das Urteil vollstreckt, weil
seine Ritter sich geweigert hätten.
Diese Kirche ist
seit Jahrhunderten die Kultstätte von St. Stanislaus von
Szczepanów Bischof und Märtyrer. Polnische und fremde Könige,
Fürsten und Kardinale erwiesen ihm hier ihre Ehrerbietung. Die
Tradition besagt, dass er gerade in dieser Kirche beim Abhalten
des Gottesdienstes den Märtyrertod aus der Hand des Königs
Boleslaus des Kühnen, poln. Boleslaw Smialy, fand (1079).
Bischof Stanislaus wurde zuerst in der Kirche auf dem Skalka -
Hügel bestattet, einige Jahre später wurden seine sterblichen
Überreste in die Wawelkathedrale überführt.
Das Krakauer
Paulinerkloster auf dem Skałka Hügel befindet sich in der
alten polnischen Hauptstadt am Ort der ehemaligen
Michaeliskirche, in der angeblich im Jahre 1079 Bischof
Stanisław Szczepanowski, der spätere heilige Stanisław, infolge
eines Machtkampfes mit König Bolesław II. von dessen Anhängern
getötet wurde. Stanisław wurde im 13. Jahrhundert nach dem
Vorbild Thomas Beckets vom Papst heilig gesprochen und infolge
dessen zu einer Art Nationalheiligem Polens. Zunächst errichtete
man vor Ort eine kleine romanische Kirche unter dem Patrozinium
des hl. Erzengels Michael. Im 14. Jahrhundert ließ König Kasimir
der Große eine gotische Kirche bauen, die 1472 die nach Krakau
geholten Pauliner-Mönche übernahmen. Die heutige barocke Kirche,
die sowohl Michael als auch Stanislaus geweiht ist, entstand
zwischen 1733 und 1751 nach Plänen von Anton Müntzer und Antonio
Solari. Im Kircheninneren ist das Altarbild von Tadeusz Kuntze
(ca. 1758) von Bedeutung. Im hintersten linken Kirchenschiff
befindet sich der St.-Stanislaus-Altar mit einem Heiligenbild
aus dem 18. Jahrhundert und verschiedenen Reliquien.
In den Jahren 1876
bis 1880 entstand in den Gewölben der Kirche eine Art
"nationaler Pantheon verdienter Polen". Anlässlich des 400.
Todestages des Chronisten und Schriftstellers Jan Długosz, der
dort ebenfalls begraben liegt, legte man eine Krypta an, in der
bis zum heutigen Tag eine Reihe prominenter Polen bestattet
wurden. Dazu zählen die Schriftsteller Adam Asnyk, Józef Ignacy
Kraszewski, Stanisław Wyspiański und zuletzt Czesław Miłosz, die
Maler Henryk Siemiradzki und Jacek Malczewski sowie der
Komponist Karol Szymanowski.
Nach Kanonisierung
von St. Stanislaus durch den Papst Innocent IV im Jahre 1253 in
Assisi galt Krakau als die wichtigste Religionskultstätte mit
staatlichem Rang. In der Zeit der Aufteilung Polens in Bezirke
wurde St. Stanislaus, Opfer der blutigen Rache des Königs, zum
Symbol des Zusammenschlusses polnischer Bezirke. Als Zeichen der
Buße für die Ermordung von Bischof Stanislaus pilgerten die
polnischen Herrscher vor der Krönungszeremonie zur Kirche auf
dem Skalka - Hügel. Alljährlich zieht am Sonntag der Oktave von
St. Stanislaus (8. Mai) vom Wawel zur Kirche auf dem Skala -
Hügel die Prozession zu Ehren des heiligen Märtyrers (auf dem
Bild). St. Stanislaus ist der Hauptschutzpatrone von Polen und
Krakau. Stanislaw ist einer der am meisten verehrten Heiligen in
Polen. Seine Überreste befinden sich in der Kathedrale in Krakau /Kraków.
Der Wawel Hügel
ist mit mehr polnischer Geschichte getränkt als jeder andere Ort
im Land. Er war von den ersten Tagen des polnischen Staates an
über 500 Jahre lang Sitz der Könige und hat auch nach der
Verlegung der Hauptstadt nach Warschau seine symbolische, fast
magische Kraft bewahrt. Als stummer Wächter eines Jahrtausends
nationaler Geschichte ist der Wawel die wohl meist besuchte
Sehenswürdigkeit Polens. Die schönste Kapelle ist die
Sigismundkapelle (Kaplica Zygmuntowska) an der Südwand, die in
Reiseführern oft als ?schönste Renaissancekapelle nördlich der
Alpen bezeichnet wird. Von außen ist sie leicht an ihrer
vergoldeten Kuppel zu erkennen. Mittendrin steht das Mausoleum
des hl. Stanislaw (Mauzoleum św. Stanisława). Der Bischof von
Krakau wurde 1253 zum Schutzheiligen Polens ernannt. Der
silberne Sarkophag mit zwölf Reliefs aus dem Leben des Heiligen
wurde zwischen 1669 und 1671 in Danzig angefertigt; der
geschmückte Baldachin darüber ist etwa vierzig Jahre älter.
Wawel-Kathedrale
wurde an Stelle des früheren romanischen Baus errichtet, die der
erste polnische König Boleslaus der Tapfere im 11. Jh. gestiftet
hatte. Die Wawel-Kathedrale war Krönungsort polnischer Könige,
in ihrer Gruft ruhen ihre sterblichen Überreste. Die Ehre, in
der Gruft der Kathedrale bestattet zu werden, ist auch einigen
der bedeutendsten Polen zuteil geworden, wie z.B. den berühmten
Nationalhelden Fürst Józef Poniatowski, Tadeusz Kościuszko,
Józef Piłsudski, Władysław Sikorski. Im Glockenturm kann die
wohl größte Glocke Polens besichtigt werden - die
Sigismund-Glocke, deren Klang früher, als es noch keinen
Straßenverkehr gab, über eine große Entfernung zu hören war. Die
Kathedrale selbst ist nicht nur ein außergewöhnliches Kunstwerk,
sondern auch geistliches Heiligtum des Landes.
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